Rasse, rassig

Bezeichnung für einen herzhaften, lebendigen Wein mit fruchtiger, erfrischender Säure. Charakteristisch für viele Rieslingweine.

Rauscher

Andere Bezeichnung für Federweißer; so genannt, weil während der Gärung durch die austretende Kohlensäure ein leichtes Rauschen hörbar ist.

Reblaus

Etwa einen Millimeter kleines Insekt das an den Wurzeln der Rebe lebt und diese durch Saftentzug und gallebildenden Speichel, den es beim Fressen abgesondert, schädigt.

Rebschnitt

Beim Rebschnitt im Winter werden rund 90 % der einjährigen Triebe (Ruten) entfernt. Der Winzer hat dabei die Möglichkeit, die Höhe des Ertrages der nächsten Ernte mitzubestimmen. Als Maß des Rückschnitts dient die Zahl der Augen (Knospen), aus denen die neuen, fruchttragenden Triebe im Frühjahr austreiben, pro Quadratmeter Standfläche.

Reduktiv

Weitgehend unter Sauerstoffabschluß erzeugter Wein. Verfahren, um spritzige, duft- und fruchtbetonte Weißweine zu erhalten. Gegenteil: oxydativ.

Refraktometer

Optisches Meßgerät zur Bestimmung des Zuckergehaltes von Traubensaft. Das Prinzip beruht auf der unterschiedlichen Lichtbrechung von Lösungen je nach deren Konzentration. Die Meßergebnisse werden in Oechslegraden abgelesen. Das Refraktometer arbeitet weniger genau als beispielsweise eine Mostwaage, die kleinen Handrefraktometer sind aber sehr bewährt zur Bestimmung des Reifezustandes der Trauben direkt im Weinberg.

Reintonig

Für die Traubensorte typischer Duft und Geschmack ohne Nebentöne.

Reinzuchthefe

Im Labor gezüchtete Hefe, die bei der Vergärung des Weins benutzt wird. Vorteil: leichtes Angären, geringes Risiko des Steckenbleibens der Gärung. Nachteil: Gefahr einer Uniformität im Geschmack und sortenuntypische Aromen.

Reserva

Spanische Bezeichnung für einen Wein, der erst im vierten Jahr nach der Lese in den Handel kommt.

Restzucker

Der Zuckeranteil, der nach abgeschlossener oder auch künstlich unterbrochener Gärung im Wein zurückbleibt. Die Bezeichnung ist unglücklich gewählt, denn auch ein völlig durchgegorener Wein kann ‘Rest’-Zucker aufweisen, wenn er nach der Gärung mit Süßreserven versetzt wird. Die Menge an Restsüße, insbesondere das Alkohol-Restzucker-Verhältnis, ist nicht willkürlich, sondern gesetzlich geregelt. Ein gewisser Restzuckergehalt gibt vor allem dem säurereichen Wein eine angenehme Abrundung, während zuviel Restsüße seine feineren Geschmackskomponenten überdeckt.

Ried

Österreichische Bezeichnung für eine Einzellage.

Ripasso

Traditionelles, in Italien (Valpolincella) gebräuchliches Verfahren, junge Rotweine auf der Maische eines hochwertigen Weins nachzuvergären, um so den Wein zu verbessern.

Rückenetikett

Zweites Etikett auf der Rückseite der Flasche, das Angaben über Geschmack, Serviertemperatur und historisch Interessantes über den betreffenden Wein enthalten kann. Auch die Angaben für Diabetiker stehen auf diesem Etikett.

Rute

Trieb des Rebstockes, der im Lauf eines Sommers gewachsen und im folgenden Herbst verholzt ist. 90 % dieser Ruten werden im Winter beim Rebschnitt entfernt, die verbleibenden tragen im folgenden Jahr die Sommertriebe und Trauben.

Rütteln

Das Drehen der Champagnerflaschen per Hand im Rüttelpult. Dabei wird die Hefe in den Flaschenhals befördert, um sie später degorgieren zu können.